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Foto der HSI-Jury mit dem Preisträger Philipp Knitter

Sinzheimer-Vorlesung und Verleihung des Hugo Sinzheimer Preises 2022

Veranstalter: Hugo Sinzheimer Insitut der Hans-Böckler-Stiftung, in Kooperation mit dem Institut für Zivil- und Wirtschaftsrecht der Goethe-Universität Frankfurt
Ort: Frankfurt am Main, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend/Casino-Gebäude
vom: 29.11.2022, 09:30 Uhr
bis: 29.11.2022, 12:45 Uhr


In diesem Jahr begrüßten wir Prof. Dr. Filip Dorssemont um die Sinzheimer-Vorlesung zu halten. So viel sei schon vorangestellt: Es war eine Vorlesung der besonderen Art. Prof. Dr. Filip Dorssemont studierte Rechtswissenschaften und Philosophie und ist Professor für Arbeitsrecht an der Université catholique de Louvain, Belgien. Zudem widmet er sich derzeit einem Studium der Kunstgeschichte. Sein Forschungsgebiet ist die Darstellung der Arbeit in der bildenden Kunst. 

In seiner Vorlesung “Monuments to Labour : The Glorification of Labour as a Pillar of the Nation – State” verbindet er Kunst und Arbeit. Am Beispiel des Kunstwerk „Monument au Travail” von Constantin Meunier veranschaulichte er die Frage nach der Beziehung von Arbeiterklasse und Staat und den Wert, welche Arbeit in modernen Verfassungen hat. Durch das Kunstwerk komme zum Ausdruck, dass Arbeit eine regenerative Bedeutung für den Menschen hat. Sie ermögliche es dem Menschen, eine priviligierte Beziehung zur Natur einzugehen. Er wirft die Frage auf, ob die Entscheidung des belgischen Staates das Kunstwerk am Stadtrand aufzustellen nicht Sinnbild für die unzureichende verfassungsrechtliche Verankerung der Rechte der Arbeiter:innen sei. Die Vorlesung endet mit der Botschaft, dass die Würde der Arbeitnehmer:innen im Mittelpunkt der Tätigkeit von Forscher:innen stehen sollte, die sich mit Themen der Arbeitswelt befassen.

Der zweite Höhepunkt des Veranstaltungstages war die Verleihung des Hugo Sinzheimer Preises 2022 für herausragende arbeitsrechtliche Dissertationen. Für seine Arbeit zum Thema „Digitale Weisungen – Arbeitgeberentscheidungen auf Grundlage algorithmischer Berechnungen“ wurde in diesem Jahr Dr. Philipp Knitter geehrt. Die Laudatio für den Preisträger hielt Prof. Dr. Reingard Zimmer stellvertretend für die weiteren Jury-Mitglieder Prof. Dr. Martin Gruber-Risak und Prof. Dr. Rüdiger Krause. Sie betonte die fundierte Aufarbeitung dieses aktuellen Themas sowie die Erarbeitung eines juristisch innovativen Konzepts. So wird der Begriff der Responsivität ins Arbeitsrecht eingeführt und mit seiner Hilfe begründet, dass bestimmte mit Hilfe von Algorithmen getroffene Weisungen einer menschlichen Letztentscheidung überlassen bleiben müssen.

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